Autor: Kurt Schauer
Viele Kunden lassen sich einfacher mit passgenauen, auf sie zugeschnittenen Inhalten ansprechen. Doch wie können Sie herausfinden, welche Bedürfnisse Ihre Kunden haben und wie Sie sie am besten erreichen können? Eine umfassende Zielgruppenanalyse kann im Vorfeld viele Fragen beantworten und den Zugang zu den Kunden wesentlich erleichtern.
In diesem Artikel erfahren Sie, was eine gute Zielgruppenanalyse ausmacht und in welchen Schritten sie durchgeführt werden kann. Sie lernen, auf welche Weise Sie die benötigten Informationen über Ihre Kunden erhalten und wie Sie diese gezielt nutzen können.
Das Ziel dieser Analyse ist es, ein tieferes Verständnis für die Zielgruppe zu gewinnen. Ohne genaue Kenntnisse über das Kaufverhalten und die Bedürfnisse der Zielgruppe ist es schwierig, die richtigen Inhalte zu vermitteln und potenzielle Kunden zu erreichen. Zudem ist die Zielgruppenanalyse ein fortlaufender Prozess, der bei Bedarf wiederholt werden sollte.
Eine Zielgruppe zeichnet sich durch charakteristische Merkmale wie konkrete Bedürfnisse, Vorlieben oder auch moralische Vorstellungen aus. Durch die Zielgruppenanalyse, als Teil der Marktanalyse, ist es möglich, die Kunden besser kennenzulernen.
Mit einer fundierten Kenntnis der Zielgruppe wird es einfacher, die Inhalte gezielt auf diese abzustimmen. Durch das Erstellen passgenauer Inhalte kann dem Kunden ein attraktiver Mehrwert geboten werden. Auf diese Weise lassen sich Kunden besser erreichen und Vertrauen aufbauen. Eine gründliche Zielgruppenanalyse kann sich daher langfristig positiv auf den Unternehmenserfolg auswirken, da dadurch eine stabile Kundenbeziehung geschaffen wird.
Die Analyse der Zielgruppe läuft grundsätzlich in den folgenden 5 Schritten ab:
Das Ziel der Analyse ist es, die Kundengruppe möglichst konkret zu definieren. Dabei können folgende Aspekte bzw. Charakteristika berücksichtigt werden:
Im Business-to-Business-Bereich spielen die Unternehmensgröße, die Branche und die Finanzen eine zentrale Rolle. Je mehr Eigenschaften einbezogen werden, desto genauer lässt sich die Zielgruppe letztendlich beschreiben.
Bei der Charakterisierung sind vor allem sozioökonomische und demografische Faktoren entscheidend. Dazu zählen neben den Charaktereigenschaften auch die Vorlieben und Werte Ihrer potenziellen Kunden. Wie verbringen sie ihre Freizeit, welchen Kleidungsstil bevorzugen sie? Was genau beschäftigt Ihre Kunden und warum? Sind sie eher traditionell oder modern orientiert? Haben sie ein ausgeprägtes Umweltbewusstsein oder nicht?
Der erste Teil der Zielgruppenanalyse umfasst allgemeine Merkmale. In diesem Schritt richtet sich der Fokus zunehmend auf das eigentliche Konsumverhalten der Zielgruppe. Dabei spielen beispielsweise folgende Fragen eine Rolle:
Die wichtigste Frage ist, wie Sie am besten an die benötigten Informationen für eine umfassende Analyse gelangen. Nicht immer liegen bereits ausreichend Daten für eine Auswertung vor. Es kann auch sein, dass Sie zunächst von einer hypothetischen Zielgruppe ausgehen. Im Laufe der Zeit erhalten Sie zusätzliche Informationen, sodass Sie das Bild Ihrer Zielgruppe nach und nach vervollständigen können. Besonders wichtig ist es, diese Analyse regelmäßig zu aktualisieren. Die digitale Welt befindet sich in einem ständigen Wandel, wodurch sich auch das Kundenverhalten verändern kann.
Nach einer umfangreichen Definition und Charakterisierung der Zielgruppe ist es möglich, ein Profil der Buyer Persona (Kunden) zu erstellen. Dabei handelt es sich im Prinzip um den Prototypen Ihrer Kundschaft. Aus den gesammelten Informationen entsteht ein Idealbild Ihrer Kunden. An diesem Idealbild können Sie nun Ihre Unternehmensstrategie ausrichten, einschließlich Werbemaßnahmen und Kommunikation. Sie wissen, worauf Ihre Kunden Wert legen und über welche Verkaufskanäle Sie sie am besten erreichen können.
Eine 70-jährige Rentnerin surft auf Facebook und sieht eine Werbeanzeige für Backpacking-Rucksäcke. Die Rentnerin macht jedes Jahr einen Pauschalurlaub auf Mallorca und hat wenig Interesse am Backpacking. Sie bevorzugt eher eine Handtasche gegenüber einem großen Rucksack. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie sich für einen der Rucksäcke interessiert, ist daher nahezu null. Da die 70-jährige Rentnerin nicht zur Zielgruppe gehört, war die Investition in diese Werbung auf Facebook zumindest teilweise verschwendetes Geld.
Eine bessere Zielgruppenanalyse hätte folgendes ergeben können:
Ein genaueres Profil:
Julia ist 23 Jahre alt und Studentin. In den Semesterferien reist sie gerne mit einem Rucksack in ferne Länder, letztes Jahr war sie in Thailand. Sie liebt Trekking und interessiert sich sehr für die südostasiatische Kultur. Jetzt sucht sie einen robusten Rucksack für ihre nächste Reise.
Mit einer fundierten Analyse Ihrer Zielgruppe können Sie fokussierter und zielorientierter arbeiten. Durch ein tiefes Verständnis Ihrer Zielgruppe können Sie Ihre Inhalte gezielt auf die Bedürfnisse Ihrer potenziellen Kunden ausrichten und so eine stärkere Beziehung zur Buyer Persona aufbauen. Wenn Sie die Wünsche und Bedürfnisse Ihrer Zielgruppe kennen, können Sie besser darauf eingehen. Eine Zielgruppenanalyse erfordert zwar Zeit, doch der Aufwand lohnt sich und kann entscheidend zum langfristigen Erfolg Ihres Unternehmens beitragen.
Leitung Markenberatung/Strategie