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Warum klassische SEO-Kampagnen nicht immer zielführend sind

Autor: Kurt Schauer

"Wir machen jetzt mal ein bisschen SEO." Aus einer derartigen "Strategie" kann keine gelungene Suchmaschinenoptimierung entspringen. In diesem Artikel zeigen wir Ihnen, wie Sie mithilfe von Google AdWords eine SEO-Kampagne deutlich effektiver ausrichtigen, die richtigen Kunden ansprechen und dabei noch Geld sparen – ohne Nachteile und mit einem vertretbaren Aufwand.
Bild: Shutterstock © jmiks
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Der Traum der exakten Prognose

SEO ist ein Feld, dessen Erfolg nie zu 100 % vorausgesagt werden kann. Mit genug Know-how ist dieser Prozess jedoch zu einem Großteil berechenbar, sodass Aussagen á la „SEO funktioniert nicht!“ grundsätzlich falsch sind. Dieser Satz ist nämlich nur dann richtig, wenn keine Strategie vorliegt – aber dann liegt der Fehler bei der Ausrichtung der Kampagne und nicht bei SEO als Marketinginstrument an sich.

Wenn eine SEO-Kampagne scheitert, sind die Gründe oft vielfältig. Von mangelnder Fachkenntnis über ein zu geringes Budget bis hin zu einfach schlechter Arbeit erstrecken sich die Ursachen. Oft steht dem gesamten Projekt jedoch der Start im Weg, denn anstelle einer nutzerdatenorientierten Optimierung tritt nur die klassische Keyword-Recherche – die jedoch im Jahr 2016 (und darüber hinaus) ausgedient hat. Durch Google AdWords lässt sich eine SEO-Kampagne schon deutlich aufwerten und die Suche nach Keywords ist nur ein kleines Zahnrad in Ihrer SEO-Maschine. Denn: Erfolg ist Geld.

Schwache Indikatoren einer SEO-Kampagne

Der letzte Satz soll bedeuten: Es ist unerheblich, ob Sie im Anschluss an eine SEO-Kampagne plötzlich 2.000 Besucher pro Tag zusätzlich bekommen, deutlich mehr Kommentare verfassen oder Seiten optimiert haben. Sie befinden sich bei Google ganz oben bei der Suche nach bestimmten Begriffen? Das ist schön, aber Sie dürfen nicht vergessen, warum Sie letztendlich überhaupt in das Thema SEO eingestiegen sind: um Ihre Gewinne zu steigern.

Mehr Besucher pro Tag sind jedoch nicht immer dafür verantwortlich, dass dies auch tatsächlich der Fall ist. Haben Sie Geld in eine enorm teure SEO-Kampagne investiert, muss sich das Ergebnis am Ende auch rechnen. Eine Kampagne für 10.000 Euro, die Ihnen am Ende Umsätze in Höhe von zusätzlichen 2.000 Euro beschert, kann nicht guten Gewissens als „erfolgreich“ bezeichnet werden (trotz höherer Besucherzahlen!).

Daher sollten Sie versuchen, SEO mit Google AdWords zu verknüpfen: Starten Sie zunächst die bereits erwähnte Keyword-Recherche mit klassischen Mitteln. Die dadurch ermittelten Keywords dienen Ihnen anschließend dazu, mittels Google AdWords eine Kampagne zu starten. Werten Sie nach vielleicht einem Monat die Ergebnisse aus und erkennen Sie dadurch, welche Keywords bei den Kunden ankommen und welche nicht. Der Vorteil daran ist, dass diese Analyse nur sehr wenig Zeit in Anspruch nimmt und Sie sofort erkennen, ob eine SEO-Kampagne Früchte tragen wird oder nicht.

Das Beispiel aus der Praxis

Um die Bedeutung von Google AdWords zu unterstreichen, denken wir uns einfach folgendes Beispiel aus:

  • Sie betreiben ein Unternehmen, das eine komplett neue Form von Schutzfolien für Handydisplays herstellt. Fingerabdrücke werden darauf automatisch entfernt, Dreck und Staub weist das Wundermaterial selbstständig ab. Kurz: der heilige Gral. Ein Nachteil ist jedoch der exorbitant hohe Preis.
  • Eine klassische Keyword-Recherche wird zu diesem Begriff auch Wörter wie „Handy“, „Smartphone“, „Display“ und dergleichen mehr einbinden. Es handelt sich also um Keywords, die enorm stark umkämpft sind. Sie werden sehr viel Zeit und Geld investieren müssen, um Ihr Unternehmen unter Anwendung dieser Suchbegriffe weit vorne zu platzieren.
  • Aufgrund der komplexen SEO-Kampagne entscheiden Sie sich dazu, ein externes Unternehmen damit zu beauftragen. Das Unternehmen optimiert streng nach den „guten, alten Regeln“ des SEO. Zeitlich werden für die gesamte Arbeit sechs Monate benötigt, die für Ihr Unternehmen natürlich recht teuer werden.

Am Ende kommen deutlich mehr Besucher auf Ihre Seite, die aber nur selten auch wirklich einkaufen. Hilfsmittel für eine Verbesserung der Konversionsraten bringen zwar einige zusätzliche Kunden zum Einkauf, aber die enormen Kosten für die Entwicklung der SEO-Kampagne sind damit noch immer nicht eingespielt.

Wie kann das sein?

Fehler Nutzerdaten als Ursache

Das Problem in unserem Beispiel ist, dass die Zielgruppe bei der Erstellung der Keywords vollkommen außer Acht gelassen wurde. Ja, Sie bekommen nun tausende Besucher auf Ihre Seite, die nach „Handy“ oder „Display“ gesucht haben – aber die an Ihrer teuren Luxuslösung einfach nicht interessiert sind. Vielleicht steigt die Anzahl der einzigartigen Besucher um 2.500 %, doch das hilft Ihnen nicht, wenn im gleichen Zeitraum nur 5 % mehr Verkäufe generiert werden.

Die gesamte SEO-Kampagne war rausgeschmissenes Geld und eine effektive Optimierung auf einige wenige Keywords wäre deutlich effektiver gewesen. Daher: Die Platzierung einer Seite sagt nur bedingt etwas über die tatsächlichen Verkäufe aus.

Fehlervermeidung durch AdWords

Gehen Sie stattdessen wie folgt vor: Mit dem bekannten Google Keyword Planner recherchieren Sie Keywords, anschließend richten Sie noch das Conversion-Tracking von Google AdWords ein. Sie werden dadurch einen exakten Überblick darüber erhalten, wie viel Geld Sie pro Keyword investieren. Jedes Keyword, das einen Break-Even-Point erreicht, lohnt sich aus Ihrer Sicht. Alle Begriffe im negativen Bereich können Sie „abschießen“. AdWords hilft außerdem dabei, Fehler der Konkurrenz zu vermeiden. Vielleicht kennen Sie die Situation, dass Sie eine Keyword-Recherche vornehmen und anschließend noch ein Auge auf die Konkurrenz werfen. Die erfolgreichen Mitbewerber sollten schließlich wissen, in welchen Begriffen das große Geld begraben liegt. Oft stimmt das jedoch nicht: Nur, weil ein hoher Preis pro AdWords-Klick geboten wird, heißt das nicht, dass sich dahinter auch ein Konzept verbirgt. Ihre Konkurrenz agiert mitunter ebenso planlos wie zahlreiche andere Unternehmen. Gute Umsätze alleine können Sie nicht anhand einiger weniger Keywords festmachen.

Natürlich setzen die Mitbewerber oft auch auf das richtige Pferd – aber wieso sollten Sie durch ein wenig Recherche nicht vermeiden, versehentlich Geld für unsinnige Keywords auszugeben?

Blindes Vertrauen in SEO-Agenturen? Lieber nicht!

Die Informationen aus diesem Artikel sollten natürlich gerade professionelle SEO-Agenturen kennen. Der Grund, warum trotzdem die klassische Methode bevorzugt wird, ist einfach finanzieller Natur. Stellt sich durch Google AdWords heraus, dass eine Kampagne einfach nicht erfolgreich ist, wurde sie schließlich sofort eingestellt werden – und die SEO-Agentur bekommt kein Geld. Unseriös arbeitende Unternehmen lassen den Kunden daher lieber im Dunkeln und optimieren stur vor sich hin, auch wenn das Ergebnis nicht ansatzweise weiterhilft.

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